Evangelisch - Lutherische Kirche in Russland, der Ukraine, Kasachstan und Mittelasien
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RUECKBLICK AUF EIN LEBENDIGES SEMINAR IN DER GESCHICHTE UNSERER PROPSTEI FERN-OST


15 Seminar der Propstei Fern-Ost vom 6 bis 15 Juli 2008 auf der Insel Popowa
Wieder waren sie auch von ganz weither gekommen, wie zB aus der fast 3000 km entfernten Markusgemeinde in Magadan, und aus der neugegruendeten Gemeiden in Sokol bei Magadan.

In der langjaehrigen Geschichte unserer Propsteiseminare hat dies Seminar eine ganz herausragende Stellung: zum ersten Mal haben wir ohne Dozenten aus dem Ausland gearbeitet.(die beiden aus Deutschland hatten im letzten Augenblick abgesagt). Das hatte sein unerwartet Gutes: es zeigte sich, dass wir doch schon alles selbst, mit eigenen Kraeften, bewaeltigen koennen (Natuerlich noch nicht die Finanzen; aber auch da zahlte schon jeder Teilnehmer einen
Eigenbeitrag von 1 Rubeln).

Unsere Nina Genrichowa sagte: “ Wir haben doch schon ein schoenes Potential”, und darauf koennen wir nach Jahren der Wiedererstehung unserer Lutherischen Kirche in Fern Ost doch schon stolz sein.

Unsere eigenen Dozenten waren Alexander Lapotschenko, Prediger der Lukasgemeinde
Arsenjeff,- Ludmilla Golubnitschaja, Vikarin in der Paulusgemeinde Wladiwostok,- Manfred Brockmann, Propst von Fern Ost,- Nina Dimitrijewa, Predigern in der Paulusgemeinde
Wladiwostok- und Dr. Olga Granowskaja Gemeindeglied der Pauluskirche Wladiwostok.
Alle Vortraege waren sehr lebendig. Ludmilla Golubnitschaja sprach ueber “Seelsorge”, und
die Art, wie sie alle Seminarteilnehmer in ein lebhaftes Gespraech untereinander brachte, was
schon eine paedagogische Meisterleistung. Bescheiden meinte sie hinterher:” Hier sind aber auch
viele Menschen mit reicher Lebenserfahrung, die etwas zu sagen haben”. Wahr, aber immerhin.
Auch der Vortrag von Nina Dmitrejewa ueber “ Tod, Seelsorge, Begraebnis, Ewiges Leben”
fesselte uns alle, ist doch der Tod ein Problem, das uns alle angeht. Ninas Vortrag war aber auch
deshalb so glaubwuerdig und konkret, weil sie aus reicher Erfahrung im Umgang mit
Sterbefaellen in unserer Gemeinde sprechen konnte, erst vor einer Woche hatten wir zusammen
die Trauerfeier fuer die verstorbene Gemeindeleiterin der Katharinengemeinde Komsomolsk
gemacht.
Unser Alexander Lapotschenko, den wir sonst mehr als einen stillen, ruhigen Denker
kennnen, geriet richtig in lebhafte Begeisterung , als uns ueber Augustins Lehre von Kirche und
Sakrament erzaehlte, er fand fast kein Ende , und seine Augen leuchteten.
Dr Olga Granowskaja sprach ueber “Verantwortliches Leben in der Welt,- M.Luther, I Kant,
M Weber, R Bultmann”. Ihr Vortrag zeigte anschaulich die tiefe Wirkung von Luthers Denken
und Ethik in unserer Gesellschaft.
JA, und Hauptthema war denn auch Martin Luther selbst. Das vorzuegliche Buechlein von P Dr
Jan-Olaf Ruettgardt “ Was ist lutherisch?”, das wir dank der schnellen Arbeit in
Nowosaratoffka (A Tichomiroff) und Omsk ( A Filiptsoff) gerade noch rechtzeitig in Russisch
bekamen, nahm den Hauptplatz unseres Seminars ein. Tag fuer Tag haben wir uns mit Leben,
Denken und Lehre des Reformators unserer Kirche auseinandergesetzt. Ich denke, wir wissen
jetzt ein gut Teil besser, warum wir in Russland Lutheraner sind.

Die drei Axiome Luthers, die er gegen die Roemische Kirche zur Rechten und die
protestantischen Schwaermer zur Linken herausarbeitet, erscheine uns gerade heute in Russland
besonders ueberzeugend: 1 SIMUL=zugleich ( zugleich Suender und Gerechtfertigt, zugleich
im Reich der Welt und im Reich Gottes..), 2 GANZ (ganz Suender und ganz Gerechtfertigt,
ganz im Reich der Welt und im Reich Gottes..), und vor allem EXTRA ME = ausser mir ( Das
Wort Gottes ausser mir, der Heilige Gott ausser mir..). Bei l;etzterem fuehlen wir uns der
Orthodoxen Kirche sogar naeher als der Roemischen und den schwaermerischen Protestanten.
Bei der Besprechung des Kapitels “Die Weltlichkeit der Kirche”, der “Zwei Reiche Lehre”
und aehnlichenm Problemen ging es besonders lebendig und konkret zu. Engagiert und
emotional wurde ueber die Dauerprobleme unserer Lutherischen Kirche in Russland diskutiert:
Die Selbstfinanzierung und die Personalfragen. Einer rief laut dazwischen :”Zahlt doch endlich
den Pastoren aus unserem Land ordentliche Gehaelter!”, ja, aber eben auch aus unserem Land.
Zum Schluss erklang noch die Aufforderung unseres Webseite-Managers Dimitrij
Grabowskij an die Gemeinden: “Schreibt mehr fuer unsere Webseite! Das lohnt sich.
UnsereWebseite, -in Russisch, Deutsch und Englisch,- wird schon in 14 Laendern der Welt
gelesen”.
Nicht vergessen sei der Dank an die Sponsoren unseres Propsteiseminars, das Gustav-Adolf-
Werk und den Martin-Luther-Bund.

Manfred Brockmann, Propst des Russischen Fernen Ostens